CO2 Reduktion und
Klimaschutz
Derzeit entfallen rund 35 Prozent der gesamten in Österreich
verbrauchten Energie auf Raumwärme. Dieser Bereich zählt daher zu den
wichtigsten, wenn es um Klimaschutz geht. Nach einer Hochrechnung der Energieverwertungsagentur
gibt es in Österreich knapp über 1,7 Mio. Heizkessel. Davon werden rund
750.000 ganzjährig mit Öl beheizt, etwa 600.000 mit Gas und ca. 55.000
mit Kohle und Koks. Nur etwa 295.000 Kessel werden heute mit dem umweltfreundlichen
Energieträger Holz beheizt (Zahlen aus 2001, Statistik Austria). Solaranlagen
wurden bisher in rund 160.000 Haushalten installiert. Etwa die Hälfte der
seit 1998 installierten Anlagen unterstützen auch die Raumheizung in der
Übergangszeit.
Solaranlagen als Beitrag zum Klimaschutz
In
Österreich wird erst ca. 1 Prozent des Wärmebedarfs für Warmwasser
und Raumheizung mit thermischen Solaranlagen gedeckt. Nach einer Studie aus dem
Jahr 2000 (Neubarth/Kaltschmitt 2000) könnte dieser Anteil mit dem heutigen
Stand der Solartechnik bei Warmwasser bei 56 Prozent, bei Raumheizung bei 12,5
Prozent und bei Prozesswärme bis 100 °C bei 38 Prozent liegen. In Quadratmeter
Kollektorfläche ausgedrückt (bei 400 kWh/m²/Jahr) sind das 17 Mio.
m² Sonnenkollektoren zur Warmwasserbereitung, 22 Mio. m² zur Heizungsunterstützung
und 5 Mio. m² für Prozesswärme. Dies würde einer Gesamtinvestition
von über 29 Mrd. Euro entsprechen, bei einer jährlichen CO2-Reduktion
von 5,68 Mio. Tonnen. Dazu wäre allerdings eine erhebliche Ausweitung von
Solaranlagen auf teilsolare Raumheizung sowie auf Gewerbe- und Industriebetriebe
erforderlich.
Große Potenziale noch ungenutzt
Die Aufgabe
der Energiepolitik ist es, dafür verlässliche Rahmenbedingungen zur
Verfügung zu stellen. Direktzuschüsse, Energiekriterien in der Wohnbauförderung
oder Verordnungen für solares Bauen (wie etwa in den spanischen Städten
Barcelona, Madrid und auf den Kanarischen Inseln) bieten Investitionssicherheit
und führen zu wachsenden Märkten. Bundesländer wie etwa Kärnten,
Salzburg oder Oberösterreich haben mit aktiver Wirtschafts- und Förderungspolitik
im letzten Jahrzehnt die Führung im Solarbereich übernommen. Diese Beispiel
zeigen: Investitionen der öffentlichen Hand in wachsende Solarmärkte
lohnen sich.
Marktprognose für Österreich bis 2010
Das
mittlere Wachstum am Solarthermiemarkt in den Jahren 1990 bis 2000 betrug 15 Prozent
pro Jahr. Gelingt es entsprechende Marktimpulse zu setzen, um diese Wachstumsrate
zwischen 2003 und 2010 auf durchschnittlich 20 Prozent pro Jahr zu steigern, wären
im Kyoto Zieljahr 2010 in Österreich fast 5 Mio. m² Kollektorgesamtfläche
installiert. Bis 2010 könnten damit 4.652 zusätzliche Arbeitsplätze
(gegenüber dem Jahr 2000) durch Solarthermie geschaffen werden. Der Gesamtumsatz
der Solarthermiebranche würde auf 425 Mio. Euro pro Jahr steigen (2001: 120
Mio. Euro). Die jährliche CO2-Reduktion beträgt dabei 82.391 Tonnen
pro Jahr.